Nano-Nadeln als Ersatz für Krebsbiopsien?
Die Biopsie ist ein invasiver Eingriff, der zwar so schmerzfrei wie möglich durchgeführt wird, dem Patienten aber dennoch Angst einflößen kann. Die Biopsie wird dann möglicherweise vom Patienten hinausgezögert oder vermieden, obwohl sie wichtige Informationen, eine frühe Diagnose und eine regelmäßigere Nachsorge liefert. Ein Team hat in Nature Nanotechnology vielversprechende Ergebnisse mit einem von ihnen entwickelten Nanonadel-Pflaster veröffentlicht.
Das Patch-Format hat den Vorteil, dass es schmerzfrei und weniger invasiv als eine herkömmliche Biopsie oder Blutentnahme ist, da die Nanonadeln 1000-mal dünner als ein menschliches Haar sind. Im vorklinischen Stadium zeigten die Ergebnisse, dass die Nano-Nadeln in der Lage waren, Lipide, Proteine und mRNA zu extrahieren, ohne das Gewebe zu beschädigen. Das bedeutet auch, dass ein und dieselbe Stelle im Gegensatz zu herkömmlichen Biopsien mehrfach analysiert werden kann. Die molekulare Analyse der Proben ermöglicht es dann, das Vorhandensein eines Tumors zu bestätigen oder zu verneinen.
Diese Ergebnisse ebnen den Weg für verschiedene Anwendungen. Um beispielsweise Biopsien in tieferen Geweben durchführen zu können, untersuchen die Forscher derzeit die Hinzufügung von Nano-Nadeln zu endoskopischen Verfahren. Da die Ergebnisse schnell erzielt werden können, könnte die Verwendung dieser Pflaster auch bei der Resektion von Tumoren sehr hilfreich sein.