Schizophrenie und Lama-Antikörper
𝐒𝐜𝐡𝐢𝐳𝐨𝐩𝐡𝐫𝐞𝐧𝐢𝐞 ist eine psychiatrische Erkrankung, die sich durch eine 𝐠𝐞𝐬𝐭𝐨̈𝐫𝐭𝐞 𝐖𝐚𝐡𝐫𝐧𝐞𝐡𝐦𝐮𝐧𝐠 𝐝𝐞𝐫 𝐑𝐞𝐚𝐥𝐢𝐭𝐚̈𝐭, produktive (Wahnideen und Halluzinationen) und passive (soziale Isolation und Beziehungen) Manifestationen äußert, obwohl die Symptome bei den einzelnen Patienten sehr unterschiedlich sein können. Die Behandlung umfasst eine Kombination aus 𝐩𝐡𝐚𝐫𝐦𝐚𝐤𝐨𝐥𝐨𝐠𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐫 𝐮𝐧𝐝 𝐩𝐬𝐲𝐜𝐡𝐨𝐬𝐨𝐳𝐢𝐚𝐥𝐞𝐫 𝐓𝐡𝐞𝐫𝐚𝐩𝐢𝐞. Sie führt bei etwa 1/3 der Patienten zu einer dauerhaften Remission.
Im Gehirn ist das 𝐠𝐥𝐮𝐭𝐚𝐦𝐚𝐭𝐞𝐫𝐠𝐞 𝐒𝐲𝐬𝐭𝐞𝐦 (exzitatorisches System) besonders stark an der Pathophysiologie der Schizophrenie beteiligt und verursacht „glutamaterge Stürme“, die sich in einer 𝐧𝐞𝐮𝐫𝐨𝐧𝐚𝐥𝐞𝐧 𝐔̈𝐛𝐞𝐫𝐚𝐤𝐭𝐢𝐯𝐢𝐭𝐚̈𝐭 äußern. Die Autoren eines kürzlich in 𝑁𝑎𝑡𝑢𝑟𝑒 veröffentlichten Artikels verwendeten 𝐍𝐚𝐧𝐨𝐤𝐨̈𝐫𝐩𝐞𝐫, sehr kleine Antikörper, die für 𝐊𝐚𝐦𝐞𝐥𝐢𝐝𝐞𝐧 (𝐞𝐢𝐧𝐬𝐜𝐡𝐥𝐢𝐞ß𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐋𝐚𝐦𝐚𝐬) spezifisch sind und die 𝐁𝐥𝐮𝐭-𝐇𝐢𝐫𝐧-𝐒𝐜𝐡𝐫𝐚𝐧𝐤𝐞 überwinden können, um die glutamatergen Rezeptoren 𝐳𝐮 𝐫𝐞𝐠𝐮𝐥𝐢𝐞𝐫𝐞𝐧, und zwar mit nur geringen Nebenwirkungen.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Nanokörper in der Lage waren, 𝐤𝐨𝐠𝐧𝐢𝐭𝐢𝐯𝐞 𝐃𝐞𝐟𝐢𝐳𝐢𝐭𝐞 bei zwei Mausmodellen mit Glutamatrezeptor-Unterfunktion 𝐳𝐮 𝐤𝐨𝐫𝐫𝐢𝐠𝐢𝐞𝐫𝐞𝐧. Die Nanokörper verblieben nach einer einmaligen venösen oder intraperitonealen Injektion bei Mäusen 𝐛𝐢𝐬 𝐳𝐮 𝟕 𝐓𝐚𝐠𝐞 im Gehirn, was darauf hindeutet, dass eine tägliche Einnahme nicht notwendig wäre.