Frankreich: Grippeimpfung ab Oktober in der Apotheke möglich

18/06/2019

In einer zweijährigen Versuchsphase wurde in einigen französischen Regionen die Grippeimpfung in der Apotheke getestet.

Der Versuch zielte auf die Erhöhung der Durchimpfungsrate ab und war erfolgreich: Rund eine Million Französinnen und Franzosen ließen sich impfen. Ab Oktober 2019 sind die Apothekerinnen und Apotheker also befugt, die Grippeimpfung zu verabreichen.

Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?
Pro Jahr stecken sich in Frankreich zwischen 2 und 6 Millionen Menschen mit dem Grippevirus an. In bestimmten Fällen kann es für die Betroffenen gefährlich oder gar tödlich sein. Besonders gefährdet sind Menschen ab 65 Jahren, Schwangere, Personen mit bestimmten Krankheiten (unter anderem Mukoviszidose, Typ-1- und Typ-2-Diabetes und schwere Herzinsuffizienz) sowie Übergewichtige.

Was ist der Standpunkt der Ärztinnen und Ärzte?
Die Hausärztinnen und Hausärzte stehen der Initiative nicht besonders positiv gegenüber. Eine von „verärgerten Medizinern“ gestartete Petition wurde bereits von etwa 7 000 Personen unterzeichnet. Ihrer Ansicht nach handelt es um „unlauteren Wettbewerb“, der die Pflegefachpersonen und Allgemeinmediziner benachteiligt. Sie verweisen auch auf die mangelnde Erfahrung der Apothekerinnen und Apotheker und die fehlende Nachbetreuung nach der Impfung.