Franz Kafka und sein lebenslanger Kampf gegen Tuberkulose

23/07/2019

Franz Kafka, einen der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, plagten ein Leben lang Ängste vor Unzulänglichkeit. Seiner Ansicht nach waren diese Ängste der Grund für schreckliche Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Müdigkeit und Erschöpfung. Er glaubte fest an die Heilkräfte der Natur und suchte Zuflucht in Spaziergängen, Ausflügen, Landurlauben und viel frischer Luft.

Mit der Zeit nahmen diese Ängste Mitte August 1917 die Form einer ernsthaften Krankheit an. Mitten in der Nacht wurde er von einer Lungenblutung aus dem Schlaf gerissen. Dies war die erste Manifestation seiner Tuberkulose, gegen die er fast 7 Jahre lang ankämpfte. Diese damals noch unheilbare Krankheit bedeutete eine große Veränderung in Kafkas Alltag.

Die Tuberkulose zwang den großen Schriftsteller, Prag zu verlassen und seine Tage in Pensionen und Sanatorien zu verbringen. Sein Antrag auf Vorruhestand wegen seines schlechten Gesundheitszustandes wurde wiederholt abgelehnt. Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen im öffentlichen Dienst galt Franz Kafka als unverzichtbarer Mitarbeiter einer Versicherungsanstalt. Während eines Krankheitsurlaubs wurde er sogar befördert.

Seine Krankheit war der Hauptgrund, warum er seine Verlobung mit Felice Bauer löste. Seiner Ansicht nach war Tuberkulose mehr als eine physische Krankheit. Er integrierte das Phänomen der Krankheit in seinen Lebenskampf. Für Kafka war Krankheit in der Tat die Folge seines inneren Kampfes zwischen Gut und Böse, in dem das Böse vorherrschte.