Mikrobiota und Stimmungsstörungen

02/08/2022

Mikrobiota und Stimmungsstörungen

Es wurde lange Zeit angenommen, daß Stimmungsstörungen ihren Ursprung nur im Gehirn haben. Was aber, wenn ihre Pathophysiologie auch unseren Darm mit einbezieht?

Wussten Sie, daß unser Darm im Durchschnitt zwischen 1 und 2 kg Bakterien beherbergt? Diese Mikroorganismen wecken immer mehr das Interesse der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Forscher haben kürzlich gezeigt, daß ein Ungleichgewicht in dieser Bakterienpopulation, der sogenannten Darmmikrobiota, bestimmte Moleküle beeinflussen kann, die an der Entstehung von Depressionen beteiligt sind. Dieser Forschungsbereich scheint also vielversprechend zu sein, um neue Erkenntnisse über bestimmte Mechanismen, die an dieser Krankheit beteiligt sind, zu liefern.

Die Behandlung von Stimmungsstörungen hat einen Einfluss auf die Mikrobiota. Tatsächlich scheint bei depressiven Störungen die Veränderung der Mikrobiota zwischen Patienten, die auf Antidepressiva ansprechen, und solchen, die nicht darauf ansprechen, unterschiedlich zu sein. Darüber hinaus legen Studien an Patienten mit bipolarer Störung nahe, daß diese spezifischen Veränderungen als Biomarker für das Ansprechen auf eine pharmakologische Behandlung angesehen werden könnten.

Die Mikrobiota kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, z. B. durch Genetik, Umwelt, Geburtsmodus, Ernährung, aber auch durch die Einnahme von Antibiotika, Präbiotika und Probiotika. Letztere sind besonders interessant, da sie einen innovativen Behandlungsansatz darstellen könnten, der bereits erforscht wird!