Papillomviren: Auch Knaben sollten geimpft werden!

17/12/2019

Infektionen mit dem humanen Papillomvirus können nicht nur zu Gebärmutterhalskrebs führen, sondern auch zu Krebserkrankungen des Anus und des Rachenraumes.

Die Impfung gegen sexuell übertragbare Infektionen mit dem Papillomvirus (HPV) ist in Frankreich seit 2006 erhältlich und wird für Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren empfohlen und von der Krankenkasse vergütet. Im Alter zwischen 15 und 19 Jahren kann die Impfung nachgeholt werden.

Bisher ist die HPV-Impfung sozusagen Mädchen vorbehalten. Einem jüngst veröffentlichten Bericht der «Académie nationale de médecine» zufolge1 sollten allerdings Knaben ebenso wie Mädchen geimpft werden, um nicht nur Krebserkrankungen der Gebärmutter und des Anus, sondern auch im Kopf- und Halsbereich vorzubeugen.

In der Tat werden seit den 1970er-Jahren immer mehr Fälle von Krebserkrankungen im Mund- und Rachenraum registriert, ungeachtet des geringeren Alkohol- und Tabakkonsums. Folglich werden in einigen Ländern, etwa in Österreich und der Schweiz, bereits alle Kinder unabhängig vom Geschlecht gegen HPV geimpft.