Schlaf und Schlaganfallrisiko

26/02/2020

Schlaganfälle zählen weltweit zu den häufigsten Ursachen von Mortalität und Invalidität. Eine neue Studie weist nunmehr auf einen bisher unbekannten Risikofaktor hin: Schlafüberschuss.

Die Daten sind beängstigend: Weltweit erleiden jährlich 15 Millionen Menschen einen Schlaganfall, rund 6 Millionen von ihnen sterben daran und 5 Millionen tragen bleibende Schäden davon. Die bekannten Risikofaktoren sind zahlreich und umfassen vor allem Bluthochdruck, Hypercholesterinämie, Tabakrauchen und Adipositas.

Erst seit Kurzem interessiert sich die Forschung für die Schlafdauer als weiteren möglichen Risikofaktor. Zunächst wurde festgestellt, dass Schlafentzug das Schlaganfallrisiko erhöht. Dann stellte ein chinesisches Forscherteam in einer Studie1 mit 31 750 Teilnehmenden ohne Schlaganfall in der Anamnese fest, dass sich auch ein Übermaß an Schlaf schädlich im Hinblick auf das Schlaganfallrisiko auswirkt.

Demnach ist das Risiko bei Personen, die über 9 Stunden pro Nacht schlafen und zudem einen Mittagsschlaf von über 90 Minuten pro Tag hielten, um 85 % höher als bei Personen, deren Schlafdauer mittelmäßig lang ist. Ein weiteres Mal scheint sich zu bestätigen, dass alles eine Frage des richtigen Maßes ist.

1 Source : Zhou L, Yu K, Yang L, et. Sleep duration, midday napping, and sleep quality and incident stroke. Neurology. DOI: https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000008739