Neue Impfstrategie gegen HIV…

08/12/2022

Das Human Immunodeficiency Virus (HIV) ist ein Problem der öffentlichen Gesundheit, für das es bis heute keine Heilungsmöglichkeit gibt. Die jüngsten Ergebnisse, die eine neue Strategie zur Entwicklung eines Impfstoffs für den Menschen beinhalten, sind jedoch äußerst ermutigend...

Die HIV-Infektion verursacht im fortgeschrittenen Stadium das erworbene Immunschwächesyndrom (AIDS). Dieses Syndrom äußert sich durch eine allgemeine Schwächung des Immunsystems, wodurch der Körper anfälliger für opportunistische Infektionen oder bestimmte Krebsarten wird. Dieses Retrovirus ist bis heute weltweit für mehr als 40 Millionen Todesfälle verantwortlich. Da es keine Möglichkeit gibt, das Virus vollständig zu heilen, zielen die derzeitigen antiretroviralen Therapien darauf ab, die Replikation des Virus zu verhindern, um dem Immunsystem die Möglichkeit zu geben, sich zu stärken.

Bisher gibt es noch keinen Impfstoff, was vor allem daran liegt, dass das Virus rasch mutiert. Ein Team hat jedoch in einer Phase-1-Studie bei 48 gesunden Probanden vielversprechende Ergebnisse erzielt, die vor wenigen Tagen in Science veröffentlicht wurden. Diese neue Strategie beruht auf der Verwendung von neutralisierenden Antikörpern mit breitem Spektrum, da diese flexibler sind und mehrere Varianten des Virus inaktivieren können. Allerdings wurden diese Antikörper bisher noch nie beim Menschen eingesetzt. Das Sicherheitsprofil des Impfstoffs war günstig und die erwartete Reaktion, d. h. die Aktivierung der B-Lymphozyten, die diese besonderen Antikörper hervorrufen, war bei 97% der geimpften Personen sichtbar.

Diese Entdeckung stellt einen großen Durchbruch dar und ist ein erster Schritt auf dem Weg zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen HIV. Tatsächlich sind noch viele weitere Schritte erforderlich, wie z. B. die Bestimmung, ob mit dieser Strategie wirksame neutralisierende Antikörper mit breitem Spektrum gewonnen werden können.